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Stalag XB

"Stalag X B. Vom Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglager zur Gedenkstätte"
Geschichte und Transformation eines verdrängten Ortes
Andreas Ehresmann bei Wissen um 11

Am Samstag, den 19. Februar um 11 Uhr wird Andreas Ehresmann den Vortrag halten: "Stalag X B. Vom Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglager zur Gedenkstätte" Geschichte und Transformation eines verdrängten Ortes. Ehresmann studierte Architektur, Politik und Geschichte. Von 2000 - 2007 war er an der KZ Gedenkstätte Neuengamme tätig. Seit 2007 ist er Projektkoordinator der Stiftung Lager Sandbostel und Leiter der Gedenkstätte Lager Sandbostel. Zusätzlich promoviert er zurzeit an der Universität Hamburg zur "Baugeschichte des KZ Neuengamme und der memorialkulturellen Transformation des Ortes".

Vortrag
Von 1939 - 1945 bestand nahe dem niedersächsischen Dorf Sandbostel ein Kriegsgefangenenlager. 1 Mio. Kriegsgefangene und Internierte durchliefen das Lager. Ab Mitte April 1945 wurden auch 10.000 Häftlinge aus dem KZ Neuengamme hier untergebracht. Zwischen 8.000 und 50.000 Menschen starben hier insgesamt.

Nach der Befreiung wurde das ehemalige Lager als britisches Internierungslager, als Gefängnis, als Lager für DDR-Flüchtlinge, als Bundeswehrdepot und seit 1974 als Gewerbegebiet nachgenutzt. An das Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglager mochte am historischen Ort niemand denken. Das Gedenken wurde auf die nahe "Kriegsgräberstätte", wo die Toten des Stalag bestattet sind, delegiert. Erst ab Anfang der 80er Jahre forderten lokale Initiativen eine Gedenkstätte. Nach fast 25 Jahren Bemühen führte schließlich 2004 eine stark emotionalisierte öffentliche Kontroverse zur Gründung der Stiftung Lager Sandbostel. 3,2 ha des ehemaligen Lagers mit neun teils verfallenen, historischen Baracken konnten erworben werden. In einer kleinen Dauerausstellung sind nunmehr erstmals Informationen direkt am historischen Ort zu erhalten. Aktuell werden in einem umfassenden Umgestaltungsprojekt sowohl die Gebäude saniert und zwei neue Dauerausstellungen zur Geschichte und Nachgeschichte des komplexen historischen Ortes erarbeitet. In dem Vortrag werden die Geschichte des Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglagers, die Nachnutzung und die gegenwärtige Situation dargestellt.

Am Samstag, den 26. Februar werden Oliver Behnecke und Peter Roloff den Vortrag halten: "Kraft der Utopie - Die Gießener Auswanderungsgesellschaft 1834".

"Wissen um 11", die Wissenschaftsmatinee in Bremen, in der spannende und aktuelle Themen aus der Wissenschaft jeden Samstag um 11 Uhr in dreißig Minuten vorgestellt werden.
Der Eintritt ist frei.

Wir bitten um Verständnis dafür, dass das Platzangebot im Olbers-Saal aus feuerschutzpolizeilichen Gründen auf 195 Personen begrenzt ist.

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