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"Psychopharmaka für Frauen - Chemie für die Seele?" Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Arzneimittelversorgung

16.45 Uhr
"Psychopharmaka für Frauen - Chemie für die Seele?" Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Arzneimittelversorgung

Seit Jahren gibt es in der Arzneimittelversorgung den auffälligen Befund, dass Arzneimittel Wirkungen auf die Psyche haben und z.B. Schlafmittel, Tranquilizer, Neuroleptika und vor allem Antidepressiva nahezu doppelt so häufig für Frauen gegenüber Männern verordnet werden. Die Folgen sind unübersehbar: Insbesondere bei den Schlafmitteln und Beruhigungsmitteln kann sich nach 6-8 Wochen eine Abhängigkeit einstellen, von der Frauen nicht mehr ohne fremde Hilfe loskommen - die Medikamentenabhängigkeit ist weiblich und betrifft etwa 1,5 Millionen Menschen, und dabei 2/3 Frauen im höheren Lebensalter. Die Gefahren sind unübersehbar, Stürze wegen Einschränkung der Konzentration und der Gangsicherheit treten immer wieder auf. Über die Gründe und über Alternativen soll in der Veranstaltung diskutiert werden.

Prof. Dr. Gerd Glaeske
ist Professor für Arzneimittelversorgungsforschung im Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) der Universität Bremen und seit 2007 Co-Leiter der Abteilung für Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung im ZeS.

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