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Einzelkabine oder Schlafsaal - Norwegenfahrten deutscher Reedereien

"Einzelkabine oder Schlafsaal - Norwegenfahrten deutscher Reedereien in den Jahren 1925-1932"
Jens Buttgereit bei Wissen um 11

Am Samstag, den 07. Mai um 11 Uhr wird Jens Buttgereit den Vortrag halten: "Einzelkabine oder Schlafsaal - Norwegenfahrten deutscher Reedereien in den Jahren 1925-1932". Buttgereit studierte an der Universität Bremen Geschichte und Philosophie. Seit 2005 ist er als Museumspädagoge im Focke-Museum tätig. Daneben war er 2009/2010 an der Realisierung der Sonderausstellung ?Seemann Kumpel Eisenbahner ? Sozialversicherung zwischen 1880 und 1930? beteiligt, die bis Januar 2011 im Deutschen Schiffahrtsmuseum zu sehen war. Über das Thema seines Vortrags verfasste er im letzten Jahr einen Aufsatz, für den er Material aus verschiedenen Archiven durchgesehen hat. Der Text ist im Katalog zu der Ausstellung ?Nordlandreise ? Die Geschichte einer touristischen Entdeckung? erschienen, die das Kieler Schifffahrtsmuseum 2010 gezeigt hat und die im Dezember im Deutschen Schiffahrtsmuseum eröffnet wurde.

Vortrag
Infolge des Ersten Weltkriegs gehörte zur Anfangsphase der Weimarer Republik eine deutsche Handelsflotte ohne größere Seeschiffe. Doch bereits nach wenigen Jahren konnten wieder Norwegenkreuzfahrten gebucht werden und schon ab 1927 war die jährliche Zahl der sommerlichen Reisen gen Norden größer als in der Kaiserzeit. In den wenigen Jahren der Weimarer Republik sind insgesamt mehr als 100 Fahrten nach Norwegen unternommen worden, und zwar fast ausschließlich von drei großen Reedereien. Dabei sind unterschiedliche Ausrichtungen dieser drei Gesellschaften zu erkennen: Während die Hapag exklusive Luxusreisen anbot, waren die Fahrten der Hamburg-Süd relativ preisgünstig und ein erster Schritt in Richtung Massentourismus. Die Hamburg-Süd bot auf fast allen ihrer Schiffe mehr als doppelt so viele Plätze an wie der Bremer Lloyd und die Hamburger Hapag, wobei die Hapag für die geringere Zahl von Passagieren zum Teil deutlich größere Schiffe einsetzte.

Der illustrierte Vortrag soll das Bild der Reisen differenzieren, nach ihrem Ablauf und nach dem Hintergrund von Veränderungen fragen: Was lässt sich zur Reisedauer sagen, welche Ziele wurden angesteuert, welche Schiffe genutzt und wie waren sie ausgestattet, was haben die Fahrten gekostet und wer konnte sich die Reisen überhaupt leisten, was hat man in Norwegen unternommen und wie hat sich die Weltwirtschaftskrise auf das Geschäft ausgewirkt?

Am Samstag, den 14. Mai wird Dr. Christoph Humrich den Vortrag halten: "Die politische Zukunft der Arktis: Rohstoffkonflikt oder Kooperation?".

"Wissen um 11", die Wissenschaftsmatinee in Bremen, in der spannende und aktuelle Themen aus der Wissenschaft jeden Samstag um 11 Uhr in dreißig Minuten vorgestellt werden.
Der Eintritt ist frei.

Wir bitten um Verständnis dafür, dass das Platzangebot im Olbers-Saal aus feuerschutzpolizeilichen Gründen auf 195 Personen begrenzt ist.

Einzelkabine oder Schlafsaal - Norwegenfahrten deutscher Reedereien