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Die politische Zukunft der Arktis: Rohstoffkonflikt oder Kooperation?

"Die politische Zukunft der Arktis: Rohstoffkonflikt oder Kooperation?"
Dr. Christoph Humrich bei Wissen um 11

Am Samstag, den 14. Mai um 11 Uhr wird Dr. Christoph Humrich den Vortrag halten: "Die politische Zukunft der Arktis: Rohstoffkonflikt oder Kooperation?" Humrich ist Research Fellow (Forschungsstipendiat) im Programmbereich Internationale Organisationen und Völkerrecht an der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung und hat kürzlich die Professur für politische Theorie am Institut für Interkulturelle und Internationale Studien der Universität Bremen vertreten, wo er von 2005 bis 2009 auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. Seine Forschungsschwerpunkte sind internationale Meerespolitik und Politik der Polarregionen, die Beziehung zwischen Völkerrecht und internationaler Politik, sowie politische, normative und kritische Theorie der Internationalen Beziehungen und des internationalen Regierens.

Vortrag
Im August 2007 setzte eine Tauchexpedition auf dem Meeresgrund des geographischen Nordpols Russlands Flagge ab und löste international Aufregung aus. Im September desgleichen Jahres zog sich das arktische Packeis auf die geringste bis dahin gemessene Ausdehnung zu dieser Zeit zurück. Ein Jahr später waren die Nord-Ost und die Nord-West-Passage gleichzeitig eisfrei. Zugleich wurde vom geologischen Dienst der USA ein Bericht veröffentlicht, wonach ein großer Teil der bisher unentdeckten fossilen Ressourcen der Welt im arktischen Kontinentalsockel vermutet werden.

Diese Ereignisse erzeugten zusammen eine ganze Welle neuer publizistischer und politischer Beschäftigung mit der Arktis. Viele Beobachter sehen die Gefahr eines Rohstoff- oder Klimakrieges. Militärische Aktivitäten in der Arktis und hektische diplomatische Betriebsamkeit bestätigten diese Befürchtungen. Jüngst hielten die USA ein großes U-Boot Manöver in der Arktis ab und aus Russland verlautete, 8000 Soldaten würden in die Arktis nahe der norwegischen Grenze verlegt. Der Konflikt um die Aufteilung des Festlandsockels und seiner Ressourcen sowie um die Nutzung arktischer Schifffahrtswege scheint zu eskalieren. Wer allerdings die Fakten nicht nur anekdotisch zusammenträgt, sondern mit Hilfe der einschlägigen politikwissenschaftlichen Theorien analysiert, kommt zu einem anderen Befund. Die Eskalation eines Konflikts um die Arktis ist unwahrscheinlich. Wenn man sich dann von der Konflikt-Dramaturgie bei der Betrachtung der Arktis löst, kann man auf die drängenden Fragen zur Regulierung der zu erwartenden Nutzungsprobleme, -risiken und -folgen fokussieren. Form und Funktionalität des internationalen Regierens in der Arktis und seiner Instrumente und zugrunde liegenden Institutionen müssen dann unter die Lupe genommen werden, um die fragile Umwelt der Arktis zu erhalten und eine nachhaltige Entwicklung mit und für die indigene Bevölkerung in der Arktis zu gewährleisten.

Am Samstag, den 21. Mai wird Meike Austermann-Frenz den Vortrag halten: "Viel Komfort - wenig Barrieren: Informationen zum barrierefreien Bauen und altersgerechten Modernisieren".

"Wissen um 11", die Wissenschaftsmatinee in Bremen, in der spannende und aktuelle Themen aus der Wissenschaft jeden Samstag um 11 Uhr in dreißig Minuten vorgestellt werden.
Der Eintritt ist frei.

Wir bitten um Verständnis dafür, dass das Platzangebot im Olbers-Saal aus feuerschutzpolizeilichen Gründen auf 195 Personen begrenzt ist.

Die politische Zukunft der Arktis: Rohstoffkonflikt oder Kooperation?